Beschreibung
Dimitrije Popovic ist wohl der bekannteste Künstler in Kroatien. In Cetinje in Montenegro geboren, schloss er sein Kunststudium 1976 an der Akademie der Bildenden Künste in Zagreb ab und wirkte seitdem vor allem in Zagreb. Er ist nicht nur ein grosser Künstler, sondern auch Schriftsteller sowie Philosoph. Er schrieb viele Romane und wissenschaftliche Abhandlungen über ikonographische Themen der Kunstgeschichte.
Popovics Vielfältigkeit begann schon im jungen Alter. Dank seines Vaters hatte er bereits als Kind Zugang zu vielen Büchern, die ihn Zeit seines Lebens inspirieren sollten. So fertigte er schon damals nach anatomischen Bildern in Lexika anatomische Zeichnungen an. In vielen seiner Werke spürt man seine aussergewöhnliche Kenntnis der Anatomie, die diesen Werken eine besondere Kraft verleiht. Auch entdeckte Popovic in den Büchern viele berühmte Werke der Kunstgeschichte, die ihn prägen sollten, wie z. B. den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald, in dem ihm die Darstellung der Kreuzigung und der Grablegung Christi insbesondere in der Charakterisierung des Themas und der Wiedergabe des geschundenen Körpers von Jesus Christus bewegt hat. Als Jugendlicher las er in der Schule auch die von Franz Kafka verfasste Erzählung «Die Verwandlung», in welcher sich der Protagonist, Gregor Samsa, in ein Ungeziefer verwandelt. Dabei verändert sich nicht nur Samsas Körper, sondern auch dessen Psyche. Metamorphosen (Verwandlungen) jeglicher Art bewegten Popovic damals wie heute, und viele seiner Kunstwerke sind diesem Thema gewidmet. Gemeinsame Ausstellungen in Paris (1978) sowie in Pforzheim (1984) mit Salvador Dalí sowie ein längerer Aufenthalt in Paris im Jahr 1974 führten ihn zu ausführlichen Recherchen über das surrealistische Gedankengut, mit dem er sich intensiv auseinandersetzte. Viele seiner Werke erinnern an die besten von Salvador Dalí.
In seinem Leben schuf er vor allem interessante Zyklen, wie «Eros und Thanatos», «Hommage an Leonardo (da Vinci)», «Judith», «Hommage an Dante», «Salome», «Magdalena», «Marilyn Monroe», «Olé Dalí», «Kafka» und zuletzt «Freudismen».
Popovic’s versatility began at a young age. Thanks to his father, he already had access to many books as a child, which were to inspire him throughout his life. Even then, he made anatomical drawings based on anatomical pictures in encyclopaedias. In many of his works, one senses his extraordinary knowledge of anatomy, which gives these works a special power. Popovic also discovered in the books many famous works of art history that were to leave their mark on him, such as the Isenheim Altarpiece by Matthias Grünewald, in which he was moved by the depiction of the Crucifixion and the Entombment of Christ, especially in the characterisation of the subject and the rendering of the maltreated body of Jesus Christ. As a teenager, he also read Franz Kafka’s story “The Metamorphosis” at school, in which the protagonist, Gregor Samsa, transforms himself into a vermin. In the process, not only Samsa’s body changes, but also his psyche. Metamorphoses (transformations) of all kinds moved Popovic then as now, and many of his artworks are dedicated to this theme. Joint exhibitions in Paris (1978) as well as in Pforzheim (1984) with Salvador Dalí as well as a longer stay in Paris in 1974 led him to extensive research on Surrealist ideas, which he dealt with intensively. Many of his works are reminiscent of the best of Salvador Dalí.
During his life, he created interesting cycles, such as “Eros and Thanatos”, “Homage to Leonardo (da Vinci)”, “Judith”, “Homage to Dante”, “Salome”, “Magdalena”, “Marilyn Monroe”, “Olé Dalí”, “Kafka” and most recently “Freudisms”.
25 Seiten, bebildert
Herausgeber Liechtensteinischen LandesMuseum Prof. Dr. Rainer Vollkommer
Vaduz, 2017